Genügend Aufträge: Rötelmann investiert - Erschienen im Süderländer Volksfreund

WERDOHL – Innerhalb einer knappen Stunde war das gute Stück in der Halle platziert: Die Rötelmann GmbH in Dresel hat 380 000 Euro in eine kombinierte Dreh- und Fräsmaschine investiert.

Die für solche Transporte und Maschinenaufstellungen spezialisierte Lüdenscheider Firma Kempmann kam am Freitagmorgen mit einem Stapler in die Halle In der Lacke gefahren und setzte die Maschine auf den Millimeter genau in die vorbereiteten Bodenhülsen. Von Volker Heyn

So effizient wie möglich zu arbeiten, dass ist das Credo von Rötelmann-Chef Ludwig Kirchhoff-Stewens. Der 45-jährige Werdohler trat nach dem Unfalltod seines Vaters 1993 in die Firma ein und übernahm im Jahre 1996 die Geschäftsführung. Heute blickt er auf ein stabiles und expandierendes Unternehmen, das mit rund 90 Mitarbeitern vor allem Kugelhähne für hydraulische Absperrungen herstellt.

Die „Integrex 400-IV“ vom Hersteller Mazak läuft in einer kleineren Version schon seit einiger Zeit am Firmenstandort im Gewerbegebiet Dresel. Das Konzept der Maschine habe sich bewährt, so Kirchhoff-Stewens. 90 Prozent verbringe ein Teil im Produktionsprozess mit „Liegezeit“, werde also nicht bearbeitet. Die neue Maschine kann ein Werkstück in einem Arbeitsgang drehen und fräsen. Üblich sind dafür zwei Maschinen und eben zwei Arbeitsgänge sowie die erforderlichen Umspannarbeiten für Werkstück und Werkzeug. Die Maschine dient deshalb vor allem der Leistungssteigerung im Produktionsprozess.

„Wir investieren, weil wir ganz konkreten Mehrbedarf haben“, so Ludwig Kirchhoff-Stewens: „Und nicht etwa, weil wegen der Krise gerade die Maschinen günstig sind.“ Rötelmann hätte die Aufträge auch auf anderen Maschinen herstellen können, hätte dann aber mehr Zeitbedarf gehabt. Die neue Maschine könne mehr Aufträge in weniger Zeit abarbeiten. Rötelmann habe die Krise gut verkraftet, so Kirchhoff-Stewens. Das Kapital sei immer in der Firma geblieben, stets sei investiert worden. Das habe geholfen, das schlimme letzte Jahr weitgehend schadlos zu überstehen. Zwar werde noch immer punktuell Kurzarbeit gefahren, doch sei eine deutliche Verbesserung der Auftragslage zu bemerken.

Seit 1982 ist Rötelmann in Dresel, 2007 wurde der Neubau noch einmal großzügig erweitert. Kirchhoff-Stewens weist in der blitzsauberen Fabrik auf große, freie Flächen: „Hier ist noch viel Platz für mittelfristige Expansion.“ In Zukunft will er bei Rötelmann noch mehr Teile selber produzieren, um weniger zukaufen zu müssen.

Zurück